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Unser Heer, abgewirtschaftet und nicht handelungsfähig

Das Heer wird schon seit Jahrzehnten von der Politik daran gehindert seinen verfassungsmäßigen Auftrag der ULV zu erfüllen. Jahrzehntelanges aushungern durch das Nicht bereitstellen nötiger Mittel hat unser Heer in die Pleite getrieben. Ich finde es beginnt schon damit, dass man in der Schule nichts mehr über die Bedeutung der immerwährenden Neutralität und der damit verbundenen Verpflichtungen lernt. In großen Teilen der Bevölkerung ist der Gedanke der Landesverteidigung nicht mehr existent. Nur mehr wenn es brennt, dann ist das Geschrei groß und es entbrennt wieder eine Debatte über die Bedeutung unserer Armee die üblicherweise ins Nichts führt. Ich erinnere mich an das Jahr 1991. Damals im Juni nahm ich an einer Truppenübung in Allentsteig teil. Es war Freitagabend, einen Tag vor dem Abrüsten, wir saßen gerade beim Abendessen, als der Chef des Stabes hereinkam und um Ruhe bat um einen Tagesbefehl des damaligen Bundespräsidenten Waldheim zu verlesen. Sinngemäß lautete dieser. Auf Grund der Unabhängigkeitserklärungen von Slowenien und Kroatien am 25.06.1991 gegenüber Restjugoslawien ist mir Unruhen an der Grenze zu rechnen. Daher wurden Teile der 4. PzGrenBrig alarmiert und die Abmarschbereitschaft sollte hergestellt werden.  Ich erinnere mich als wäre es heute. Damals hätte man eine Stecknadel fallen gehört. Tatsächlich wurden Teile der Armee an die Grenze verlegt und die Bevölkerung war heilfroh, dass sich Panzer an der Grenze befanden.  Damals hatte die Armee einen unglaublichen Zuspruch innerhalb der Bevölkerung. Keine Unkenrufe mehr wie die Armee ist sinnlos oder wir brauchen keine Armee. Gott sei Dank ist diese Krise bis auf ein paar Zwischenfälle gut ausgegangen. Seit dem gab es Gott sei Dank keinen Anlass mehr, bis auf die Assistenzeinsätze an der Grenze, das Bundesheer zu verlegen. Bis auf immer wiederkehrende Katastrophen – Einsätze wird unsere Armee weder von der Politik noch von der Bevölkerung wahrgenommen. Was man nicht wahrnimmt braucht man nicht scheint die Parole zu sein. Eine sträfliche Einstellung die sich hoffentlich nie rächen wird. Die Bedrohungen unserer Zeit sind natürlich andere geworden, aber sind diese Bedrohungen, da meist unsichtbar, nicht wesentlich gefährlicher als ein relativ leicht vorherbares Szenario von früher. Man kann nur hoffen, das den Verantwortlichen schnell bewusst wird, dass wir nicht auf andere zählen dürfen wenn es brennt, sondern selbst für unsere Sicherheit verantwortlich sind. Wie heißt es so schön? „Die Hoffnung stirbt zuletzt!?“ Nicht allerdings bei einem terroristischen Angriff mit atomaren, biologischen oder chemischen Waffen, da stirb sie zuerst. 

 

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